Revival der weiten Hosenklassiker

Streetstyle Culotte

Blauer Engel mit gewagten Hosen

Ach, Marlene, so wie Du trug sie keene … Der Klassiker unter den Hosenformen verdankt seinen Namen der Mode-Ikone und Schauspielerin Marlene Dietrich, die 1930 in dem Film „Marokko“ diese extraweite Hose vorstellte. Damals wagten nur einige Künstlerinnen, das auffallende Kleidungsstück zu tragen.

Als eine der ersten Frauen, die in der Öffentlichkeit Hosen trug, wurde Marlene Dietrich 1933 bei einem Aufenthalt in Paris sogar abgemahnt. Sie erhielt ein Verbot, sich in der Stadt der Mode öffentlich in Männerbekleidung zu zeigen.

Weit, weiter, Marlene

Die Marlene-Hosen sind hoch über die Taille geschnitten, haben ein weites, gerades Bein und meist eine Bügelfalte.

Diese Hosenform steht jeder Figur und ist besonders vorteilhaft für Frauen mit kräftigen Beinen und einem runden Po. Die weite Form lässt Beine schmal wirken und kaschiert gekonnt voluminösere Oberschenkel und Waden. Vor allem in Kombination mit High Heels wirken die Beine noch länger und schmaler. Der hoch geschnittene Bund verdeckt zudem noch ein kleines Bäuchlein.

Somit zaubert dieser lässige Schnitt eine tolle Figur, kaschiert so manche Problemzone und lässt Kurven feminin wirken.

A la Marlene…

Die Culotte feiert ihr elegantes Comeback

Mit dem französischen Wort „Culotte“ bezeichnete man schon im späten 17. Jahrhundert die typische Kniebundhose der Männer. Mit der Zeit nutzte man das Wort jedoch immer mehr, um eine neue, weite Art von Hose zu benennen. Bekannt wurden diese auch unter dem Namen „geschlitzter Rock“ oder „Hosenrock“. Das Multitalent macht es unentschlossenen Modeliebhaberinnen leicht: Mit ihren weit ausgestellten Beinen und schwingenden Säumen sehen die Culottes auf den ersten Blick aus wie Röcke. Auf den zweiten Blick erst entpuppt sich der Rock als „männliches“ Kleidungsstück, als Hose.

Die Culotte ‒ ein Teilerfolg modischer Emanzipation

Da es im 17. Jahrhundert und noch ein paar Jahrhunderte länger als gesellschaftliches Tabu galt, wenn Frau eine Hose trug, kam dieses neue Modell im passenden Augenblick: Die Hosen sahen aus wie Röcke, waren aber viel bequemer und bei den alltäglichen Aktivitäten einfach angenehmer zu tragen.

Der Hosenrock erlebte in den 1960er-Jahren einen Popularitätsschub, denn er hatte sich als sportlich-klassisches Basic etabliert. In den 1990ern ebbte der Rum auf das bequeme, doch stets elegante Kleidungsstück wieder ab. Lange war die vielseitige Culotte von der modischen Bildfläche verschwunden, bis die Designer sie in ganz unterschiedlichen Varianten im Frühjahr/Sommer 2014 wiederentdeckten. Anders als in den 60ern präsentieren sich die modernen Culottes als äußerst variabel. Nun sieht man sie in allen Formen, Längen, Weiten und Farben, in Leder-, Strick- und Stoffarten sowie in fast allen Outfit-Kombinationen.

Das Einzigartige und Besondere an der Culotte ist, dass jede Frau damit mehr Weiblichkeit in ihr Outfit zaubern kann. Und dabei muss man nicht einmal auf die Bequemlichkeit einer Hose verzichten. Beim Styling einer Culotte sollte man sich nur zwei Grundsätze merken: Je länger die Culotte und je kürzer die Beine, desto notwendiger wird die Kombination mit einem Absatzschuh. Und je weiter Sie die Culotte tragen, desto enger geschnitten sollte Ihr Oberteil sein. Die einzige Ausnahme gilt für überdurchschnittlich große, schlanke Frauen: Sie können weite Culottes auch mit weiten Oberteilen tragen.